Klassisches Marionettentheater verzaubert Kinder

Es bedarf nicht immer der großen Effekthascherei durch Lautstärke, Flacker- und Blitzlicht, enormer Geräuschkulisse, Nebel, Pyrotechnik oder sonstigem. Nein, manchmal sind altbewährte Klassiker auch in der jetzigen Tempozeit genau das passende Mittel, um Kinder in eine Welt des Staunens zu versetzen.

So geschah es bei uns an der Andreas‑Schule am Freitag, den 23.01.2015. Die 94 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1 und 2 waren herzlich eingeladen worden, sich die Künste eines Marionettenspielers anzusehen, der das Puppenspiel der Marionetten noch so richtig beherrscht.

Aus einer schlesischen Puppenspielerdynastie stammend, kam der bochumer Marionettenkünstler Dewi Hartmann zu uns an die Schule ins Sauerland. Im Gepäck hatte er seine selbst gebauten Figuren, sein eigenes, mobiles Theater und ein Stück für die Kinder: „Rumpelstilzchen“. Sein Theater baute er bei uns im Musikraum auf.

Schon während des Aufbaus seiner benötigten Kulisse und Materialien, hatte Herr Hartmann bereits vor Schulbeginn die neugierigen und begeisterten Blicke der Kinder auf seiner Seite. Das sollte sich bis zum Ende der Vorführung nicht ändern.

So geordnet saßen die Kinder natürlich nicht mehr lange nach dem Start der Aufführung.

Um 8:15 Uhr ging es dann los und der Musikraum wurde mit Kindern und Leben gefüllt. Klassisch eröffnete der Kasper das... ähem, wie bitte? Mit dem Kasper startete es? In dem Märchen „Rumpelstilzchen“? Für die Kinder spielte es keine Rolle, dass Kasper in das Märchen integriert wurde. Herr Hartmann hat sich dazu entschlossen, um den jungen Kindern (er spielt auch oft in Kindergärten) eine bekannte Identifikationsfigur anzubieten, und damit auch etwas mehr Komik in das oft schwere Geschehen der klassischen Märchen zu bringen. Kasper ist auch die Interkommunikationsfigur mit dem Publikum: Sie alle kennen die Fragen des Kaspers an das Publikum und die begeisterten Antworten desselben. So war es auch bei uns.

Abgesehen von der Figur des Kaspers bleibt das Märchen in seiner Struktur unverändert. Die Anzahl der Akteure ist entsprechend gering, so dass jeder dem Stück folgen konnte. Die deutliche, im angemessenen Tempo gesprochene und für jeden Charakter veränderte Stimme sorgte für passende Reaktionen der Kinder und Klassenmaskottchen: die Giraffe „Andi“ durfte ein solches Highlight unseres Schulalltages natürlich nicht versäumen. Nach etwas über einer Schulstunde Aufführung war das Märchen erzählt.

Die Reaktion der Kinder sprach für sich. Begeisterter und johlender Beifall umarmte den Künstler und machte ihm mit lauten „Zugabe“-Rufen deutlich, dass er eine tolle Arbeit geleistet hatte. Der Aufforderung kam Herr Hartmann gerne nach. Er ließ noch mal den Kasper lebendig werden und dieser stellte den Kindern noch ein Spaßrätsel. Danach war dann aber wirklich Schluss, denn Herr Hartmann hatte noch eine weitere Aufführung am selben Tag.

Für diesen spontanen Besuch von Herrn Hartmann bei uns an der Andreas‑Schule bedanken wir uns sehr herzlich. Es hat wirklich großen Spaß gemacht. Und wenn das neue Stück demnächst fertiggestellt und ausgeprobt ist, dann freuen wir uns auf ein hoffentlich bald stattfindendes Wiedersehen bei uns in Bestwig.